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COFS-Syndrom
ORPHA:1466
Klassifizierungsebene: Subtyp der Störung- Synonym(e):
- Pena-Shokeir-Syndrom Typ 2
- Zerebro-okulo-fazio-skelettales Syndrom
- Prävalenz: <1 / 1 000 000
- Erbgang: Autosomal-rezessiv
- Manifestationsalter: Neugeborenenzeit, Vorgeburtlich
- ICD-10: Q87.1
- OMIM: 214150 278780 610756 610758 616570
- UMLS: C0220722 C1859312 C2931277
- MeSH: -
- GARD: 6027
- MedDRA: -
Zusammenfassung
Das Zerebro-okulo-fazio-skeletale (COFS) Syndrom ist eine seltene genetische Krankheit aus der Gruppe der Krankheiten mit DNA-Reparatur-Defekten und gekennzeichnet durch schwere sensorische und neurale Symptomatik. Die Prävalenz ist nicht genau bekannt. Bisher wurde in weniger als 20 Fällen durch zelluläre und molekulare Analyse bestätigt, dass sie ätiologisch den ersten, von Lowry, Pena und Shokeir in der Bevölkerung von Manitoba beschriebenen Fällen entsprechen. Das COFS-Syndrom ist das pränatale Extrem des Cockayne-Syndroms (s. dort). Klinische Symptome sind: Kongenitale Mikrozephalie, kongenitale Katarakt und/oder Mikrophthalmie, Arthrogrypose, schwer verzögerte psychomotorische Entwicklung, vorwiegend postnatal verzögerte Größen- und Gewichtszunahme und kranio-faziale Dysmorphien (prominente Metopica, Mikrogenie). Die axiale Hypotonie kontrastiert mit der peripheren Hypertonie und ist verbunden mit Fütterproblemen. Weitere mögliche Symptome sind Photosensitivität, periphere Neuropathie, Innenohrschwerhörigkeit und Pigmentretinopathie. Das COFS-Syndrom wird autosomal-rezessiv vererbt. Die meisten Fälle sind durch Mutationen im ERCC6/CSB-Gen (10q11) verursacht. Ein Fall hatte Mutationen im ERCC1-Gen (19q13). Eine besondere klinische Form mit starker Photosensitivität steht in Beziehung zu Mutationen in den Genen ERCC2/XPD (19q13) und ERCC5/XPG (13q33). Alle vier Gene kodieren für Proteine in der gleichen Reaktionskette der DNA-Reparatur. Zur Diagnose führen Hinweise auf defekte DNA-Reparatur (transkriptions-gekoppelte Nukleotidexzision). Diese Anomalie ist in UV-bestrahlten Fibroblastenkulturen nachweisbar. Frühe zerebrale Bildgebung ist nicht sehr spezifisch, zeigt aber Hirn- und Kleinhirnatrophie. Myelinisierungsstörungen und Verkalkungen der Basalganglien treten später auf. Differentialdiagnosen sind Fetopathien durch intrauterine Infektionen (Cytomegalievirus, Röteln, Toxoplasmose; s. diese Termini) und das MICRO-Syndrom, das dem COFS-Syndrom ähnelt aber eine normale DNA-Reparatur hat. Die Diagnose kann vorgeburtlich bei Nachweis von Katarakt, Arthrogrypose und Mikrozephalie vermutet werden. Sie wird durch Untersuchung der DNA-Reparatur und Mutationsanalyse in Chorionzotten oder Amnionzellen bestätigt. Die Behandlung ist symptomatisch. Oft ist eine Sondenernährung erforderlich. Das COFS-Syndrom ist eine schwerwiegende Krankheit, die, vor allem durch Infektionen der Atemwege, im ersten Lebensjahr zum Tod führt.
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